Während der Corona-Pandemie sind viele Wissenschaften, wie die Virologie oder Epidemiologie, in die Öffentlichkeit getreten und stehen seitdem im Fokus der Berichterstattung. Die sozialen Auswirkungen einer Pandemie erfahren mancherorts eine Vernachlässigung, weshalb sich das Forscherteam vom Medienzentrum der TU Dresden aufgemacht hat, um die Nuztung digitaler Medien (Smartphones und Tablets) von Frauen im Ruhestand während des Lockdowns zu untersuchen.
Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist die Frage, ob die Nutzung von Smartphones und Tablets die Einschränkungen und Belastungen im Zusammenhang mit der Pandemie abfedern kann. Dafür haben wir 15 Interviews mit Ruheständlerinnen, die sowohl selbstständig als auch in Pflegeheimen (AWO Hoyerswerda) leben, nach ihrem Gefühlszustand und ihrer Lebenszufriedenheit befragt. Natürlich fanden die Interviews unter angemessen Hygienevorschriften - entweder online oder in Präsenz mit einer vorherigen Selbsttestung statt.
Aktuell wird das Interviewmaterial gesichtet und analysiert. Erste Einblicke lassen die Mutmaßungen zu, dass Smartphones und Tablets im Pflegeheim aktuell noch sehr wenig benutzt werden, obwohl der Bedarf an menschlichem Kontakt und familiärer persönlicher Zuwendung insbesondere während der Lockdownphasen sehr groß sind. Im Bereich der häuslichen Umgebung lässt sich eine erhöhte Akzeptanz gegenüber der Videotelefonie feststellen. Mancherorts wurde sich während der Pandemie erstmals an digitale Formate herangewagt, beispielsweise ein Online-Yoga-Kurs als Ersatz für die sonst regelmäßigen Sportzusammenkünfte wahrgenommen. Auch Vereinstreffen über Zoom scheinen für ländlichen Regionen gewisse Vorteile zu bergen - sei es die Ersparnis beim Fahrtweg oder auch das Glas Wein beim gemeinsamen Online-Treff.
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